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Gefühl ist Privatsache: Verismus und neue Sachlichkeit im Bonner Kunstmuseum

Nach Ende des ersten Weltkrieges war die Kunst der Weimarer Republik vor allem eines: nüchtern. Unter dem Begriff der Neuen Sachlichkeit rückten soziale Themen in den Mittelpunkt und gaben der künstlerischen Arbeit einen politischen Anstrich. Eine Auswahl von Werken dieser Epoche gibt es vom 16. Februar bis 15. Mai im Bonner Kunstmuseum zu sehen.

„Gefühl ist Privatsache“ lautet der programmatische Titel dieser Ausstellung mit rund 130 Exponaten aus dem Berliner Kupferstichkabinett, darunter Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken. Hinzu kommen 35 Leihgaben, unter denen sich vor allem Gemälde finden lassen. Die große Auswahl soll die Vielfalt einer Kunstströmung zeigen, die im Allgemeinen gerne vereinheitlicht wird und doch wesentlich heterogen ausfällt.

Unter den 40 vertretenen Künstlern finden sich praktisch alle entscheidenden Namen aus dem Umfeld von Neuer Sachlichkeit, Verismus, Klassizismus und Magischem Realismus, so Max Beckmann, Otto Dix, Franz Radziwill, Rudolf Schlichter oder George Grosz. Wie uneinheitlich die Strömung dabei war, zeigt der direkte Vergleich einzelner Werke.

Vor allem der Verismus erweist sich als stärker politisch ausgerichtet und zeigt nicht selten sozialistische Züge. Provokation gehört hier zum Handwerk. Wesentlich apolitischer geben sich die Künstler des Klassizismus, zu denen etwa Alexander Kanoldt und Rudolf Dischinger gehören. Im Magischen Realismus schließlich finden sich gar Berührungspunkte zum Surrealismus.

Ein Bestandskatalog des Berliner Kupferstichkabinetts ist begleitend zur Ausstellung erhältlich. Die Eröffnung ist für den 15. Februar im Kunstmuseum Bonn terminiert.

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Kunstmuseum Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 2, 53113 Bonn

Öffnungszeiten:
Di bis So 11.00 – 18.00 Uhr
Mi 11.00 – 21.00 Uhr

Eintrittspreise:
regulär 7, ermäßigt 3,50 Euro

[Abbildung: Christian Schad, Halbakt, 1929, Von der Heydt-Museum, Wuppertal © VG Bild-Kunst, Bonn 2011]Similar Posts: