Fasten für das Klima oder die Gesundheit

Hamburg – Mehr als die Hälfte der Deutschen hält es für eine gute Idee, in der Fastenzeit auf ein bestimmtes Genussmittel oder Konsumgut zu verzichten. Das ergab eine Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der
DAK-Gesundheit.

Mehrere Wochen ohne Süßigkeiten, Alkohol, Fleisch oder Fernsehen zu leben, finden demnach 43 Prozent sinnvoll, 14 Prozent sogar sehr sinnvoll, Für zeitweise verzichtbar halten die Befragten zum Teil auch das Rauchen, das Internet und das Auto.

Von diesen Formen des Fastens versprechen sich die Befragten weniger Stress und mehr Zeit für sich und Freunde. «Wichtig ist es, sich beim Fasten ein möglichst konkretes Ziel zu setzen und einen Plan zu haben, um dieses Ziel zu erreichen», empfiehlt die DAK-Psychologin Franziska Kath. Die Fastzeit beginnt am Aschermittwoch (14. Fberuar) und dauert 40 Tage.

Die Nordkirche berücksichtigt diesen Rat. Sie ruft zusammen mit acht weiteren evangelischen Landeskirchen und dem katholischen Bistum Hildesheim zum «Klimafasten» ab Aschermittwoch auf. In der traditionellen Passionszeit sollen die Gläubigen nicht allein der Leiden Christi gedenken, sondern auch weniger klimaschädliches Kohlendioxid produzieren. «Der Klimawandel bedroht nicht nur das menschliche Leben auf unserem Planeten, sondern die ganze Schöpfung», erklärte Landesbischof Gerhard Ulrich. Die Aktion steht unter dem biblischen Leitsatz «So viel du brauchst», der schon als Motto für den Kirchentag 2013 in Hamburg diente.

In einer Fastenbroschüre ermuntern die Kirchen zum Fahrradfahren, zum Trinken von Leitungswasser oder zum Kochen mit Resten. Wer ein Zeichen für einen schöpfungsgemäßen Lebensstil setzen wolle, könne auch die Zimmertemperatur um ein Grad absenken, die Wäsche mit 30 statt 40 Grad waschen oder den Kuchenteig von Hand rühren. Es geht nicht nur um das Energiesparen. «Während des Klimafastens kann zudem jede und jeder erleben, wie wohltuend und entlastend ein einfacher Lebensstil sein kann», sagte der Umweltbeauftragte der Nordkirche, Pastor Jan Christensen.

Fotocredits: Daniel Naupold
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