Spartacus im aufBruch-Theater der JVA Tegel

Theater ist seit jeher eine Kunst. Eine Kunst vor allem, weil Theater eine ganze besondere Form ist auf die Welt mit all ihren politischen, sozialen und gesellschaftlichen Facetten in einer Weise zu antworten, die es nicht nur den Zuschauenden sondern auch den Schauspielenden möglich macht, sich selbst und die Welt besser zu verstehen.

Genau das hat sich auch das Theaterprojekt aufBruch gedacht. Seit mehr als zehn Jahren inszeniert aufBruch in Kooperation mit der Volksbühne Berlin zusammen mit den Gefangenen der Justizvollzugsanstalt Tegel.

„Die Institution Gefängnis gilt aufBruch als Beispiel par excellence: Indem sie den Gefangenen aus der Gesellschaft ausschliesst, schafft sie innerhalb ihrer Mauern selbige unter Ausschluss der Öffentlichkeit neu. Dies ist der Ausgangspunkt der künstlerischen Auseinandersetzung aufBruchs“, heißt es auf der Webseite von aufBruch.

Noch bis zum 11.07.08 spielt das Ensemble des Gefangenentheaters im Freiganghof der JVA Tegel jeweils mittwochs und freitags „Spartacus“. Dabei bedient sich Regisseur Peter Atanassow verschiedenen Versionen der Spartacus-Saga und vereint Texte von Arthur Koestler, Brecht und Heiner Müller miteinander, die er von drei verschiedenen Spartacus-Protagonisten seines Ensembles interpretieren lässt.

Gerade die Legende um den Gladiatoren Spartacus, der gegen das römische Establishment kämpft und eine Befreiung der Sklaven will, erscheint umso imposanter, weil sie von Gefangenen in einem Gefängnis gespielt wird. Die Erfahrung wird durch den bespielten Raum, der Freiganghof der JVA umso beeindruckender.

Nimand sollte sich diese großartige Insezienierung entgehen lassen. Allerdings gibt es keine Karten im Vorverkauf, sondern nur direkt bei der Volksbühne Berlin unter Vorlage des Personalausweises. Der Aufwand lohnt sich auf alle Fälle.Similar Posts:

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