Enten-Art: Die Duckomenta II im Schloss Neuhardenberg

Die Enten leben unter uns – und das bereits seit Jahrhunderten. So zumindest sieht es die Künstlergruppe interDuck. Unter dem Titel „Duckomenta“ zeigt sie seit Jahren, dass Maler wie Caspar David Friedrich oder Carl Spitzweg offenbar zu ihrer Zeit vorübergehend Gäste in Entenhausen waren. Die augenzwinkernde Ausstellung mit Disney-Versionen bekannter Klassiker der Kunstgeschichte geht nun in die zweite Runde. Bis zum 13. Juni sind alte und neue Meisterwerke im Schloss Neuhardenberg bei Berlin zu bestaunen.

„Die Ver-Entung der Welt ist nicht mehr aufzuhalten!“ behaupten die Mitglieder von interDuck. Seit 1984 legen sie Zeugnis davon ab, dass die Kunstgeschichte möglicherweise reicher gewesen wäre, hätten die großen Maler vergangener Epoche bereits Donald und seine Comic-Artgenossen gekannt.

Rund 120 Exponate, davon viele, die es zuvor nicht zu sehen gegeben hat, sind Bestandteil der „Duckomenta II“, die derzeit in Schloss Neuhardenberg residiert. Doch die Ausstellungsstück sind nicht etwa Fotomontagen oder am PC entstanden. Ganz im Gegenteil handelt es sich bei allen gezeigten Bildern um Unikate in Öl oder Acryl, und das zum Teil sogar im Originalformat. Zudem gibt es eine Reihe von frühgeschichtlichen Fundstücken, die zeigen, dass bereits zu Urzeiten Enten auf der Erde gelebt haben.

Klassiker wie Leonardos „Abendmahl“, die „Mona Lisa“, Rembrandts „Goldhelm“ oder auch ein „Bauhaus“-Plakat zeigen das Wirken der Enten in der Kunstgeschichte. Selbst Propaganda-Motive aus dem Zweiten Weltkrieg oder Kinoposter (Marlene Dietrich in „Die blaue Ente“) geben reichlich Anlass zur Duck-erei.

Aber auch wenn die ganze Sache durchweg unernst daherkommt, beeindruckt doch vor allem die ungeheure Stilvielfalt der Künstlergruppe und der Ideenreichtum, mit dem sie ihre Lieblingsmotive in die Kunstgeschichte hineinprojizieren.

Zur Ausstellung erscheint eine Art Katalog unter dem Titel „The Art of the Duckomenta“ mit 400 reich bebilderten Seiten in drei Sprachen. Enten sind eben Kosmopoliten.

Stiftung Schloss Neuhardenberg GmbH
Kurfürstendamm 214 – 10719 Berlin

geöffnet Dienstag bis Sonntag
sowie an Feiertagen, 11–19 Uhr

Eintritt: 8 Euro / ermäßigt 4.50 EuroSimilar Posts:

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