Dennis Hopper als Fotograf – Bildband mit Aufnahmen von 1961 bis 1967

Wenn Schauspieler sich in anderen Kunstformen zu bewegen versuchen, ist der Wunsch oftmals eher de Vater des Gedankens als alles andere. Eine rühmliche Ausnahme bildet Dennis Hopper, US-Schauspieler und Regisseur. Der umtriebige Kunstsammler ist unter anderem auch ein höchst spannender Fotograf. Ein außergewöhnlich schöner Bildband aus dem Kölner Taschen-Verlag gibt nun Einblick in sein Werk.

Am ehesten identifiziert man Dennis Hopper mit dem motorradfahrenden Hippie aus „Easy Rider“ oder dem perversen Kleinkriminellen Frank aus David Lynchs „Blue Velvet“, doch seine Arbeit als Schauspieler war dem Pionier des amerikanischen Independent-Films nie genug. Als Regisseur und Autor feierte er einige bemerkenswerte Erfolge (etwa mit „Colors“), doch auch abseits vom Kinobetrieb hinterließ er Eindruck. Hopper, selbst begeisterter Kunstsammler, ist ganz nebenbei auch ein leidenschaftlicher Maler und Fotograf.

Eine 35-mm-Kamera von Nikon, die ihm seine damalige Ehefrau 1951 geschenkt hatte, war jahrelang Hoppers ständiger Begleiter. Egal wo er sich aufhielt, am Filmset, in Bars, bei politischen Kundgebungen, der Blick durch die Linse gehörte einfach dazu. Hopper hielt fest, was ihm wichtig und spannend erschien. Stierkämpfe in Tijuana, Martin Luther King beim Bürgerrechtsmarsch nach Montgomery, Andy Warhol bei seiner ersten Ausstelung an der Westküste: Promis, Künstler, Unbekannte – Hopper nahm sie alle in den Fokus.

Eine umfangreiche Auswahl der in den Jahren 1961 bis 1967 entstandenen Arbeiten lässt sich nun in einem voluminösen Fotobuch aus dem Kölner Taschen-Verlag bestaunen. Auf ganzen 546 Seiten findet sich die von Hopper selbst und dem Galeristen Tony Shafrazi zusammengestellte Retrospektive. Über ein Drittel der Fotografien wurden zudem bisher nie öffentlich gezeigt.

Die mehrsprachige Ausgabe (Deutsch, Englisch, Französisch) in Hardcover und Box ist limitiert auf 1500 Exemplare und erscheint mit Hoppers persönlicher Signatur. Angemessen tief muss man deshalb leider auch in die Tasche greifen. Unter 500 Euro ist der Band nämlich nicht zu haben. Eine Fassung mit Originalprint (100 Stück) ist ebenfalls angekündigt.Similar Posts: