Sade: Neues Album nach 10 Jahren

Lange Zeit galt die Musik der geborenen Nigerianierin und ihres Ensembles als aalglatter Oberflächenjazz. Dabei muss verwundern, wie zeitlos ihre großen Hits bis heute geblieben sind. Nach einem ganzen Jahrzehnt erscheint nun mit „Soldier of Love“ ein neues Album, das erneut beweist, wie makellos die erfolgreichste Solomusikerin Englands immer noch klingt.

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Unter ihrem Geburtsnamen Helen Folasade Adu wäre ihr vielleicht der stilsichere Erfolg, der ihre Arbeit seit dem Debütalbum „Diamond Life“ im Jahr 1984 konstant begleitet, nicht ganz so schlüssig beschieden gewesen. Unter Sade, der Kurzform ihres Mittelnamens jedoch, den sie für ihre Band wählte, verkaufte sie über ein Vierteljahrhundert hinweg mehr als 50 Millionen Tonträger.

Titel wie „Smooth Operator“, „Is it a Crime“ oder „No ordinary Love“ sind so zeitlos, dass man fast vergessen könnte, wie lange es sie schon gibt. Und dabei hat Sade zusammen mit Stuart Matthewman, Andrew Hale und Paul Denmanin in über 20 Jahren gerade einmal nur fünf Alben veröffentlicht. Jetzt folgt ein sechstes.

An Sound und Stil hat sich nicht viel geändert, und „Soldier of Love“ könnte problemlos auch aus einer früheren Schaffensphase stammen. Und doch ist die Entwicklung des Ensembles spürbar. Ein paar Digitalbeats hier und da, ein metallischer Rhythmus im titelgebenden Track, doch im Allgemeinen dominiert die analoge Instrumentierung.

Eine Anbiederung an zeitgenössische Geschmacksvorlieben und vorübergehende Modeerscheinungen war Sade von jeher fremd, und so ist ihre Musik längst ein eigenes (Jazz) Genre geworden, das von niemand anderem bedient werden kann als von ihr selbst. Ein bisschen unterkühlt, ein bisschen melancholisch, aber vor allem jederzeit betörend perfekt.

Sade: Soldier of Love
ASIN: B002YIGI52Similar Posts:

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