Hannes Kilian – Ausstellung im Martin-Gropius-Bau

Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Fotografen. Hannes Kilian hat fast ein ganzes Jahrhundert mit seiner Kamera begleitet. Der Berliner Martin-Gropius-Bau zeigt nun eine Retrospektive dieses einflussreichen Künstlers.

Hannes Kilian war ein fotografisches Multi-Talent. Es gibt fast kein Genre, in dem er nicht herausragende Fotografien gemacht hat. Ob einen Kumpel in einem saarländischen Bergwerk, die Twin-Towers in ungewohnter Perspektive, Künstler wie Alfred Kubin in ihrem Atelier, fröhliche Mädchen auf einer Sommerwiese oder Ballett-Tänzer in Aktion – Hannes Kilian gelang es mit bestechender Präzision und feinfühligem Gespür für Situationen, einen einzigartigen Moment einzufangen und zu bannen.

Hannes Kilian wurde 1909 am Bodensee geboren. Von 1928–1931 absolvierte er eine Fotografen-Lehre in der Schweiz, und arbeite danach einige Jahre in Neapel und Paris. 1938 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete als freischaffender Fotojournalist. 1941 wurde er als Kriegsberichterstatter eingezogen, und zog sich 1944 vor Leningrad schwer verwundet. Daraufhin wurde Kilian nach Stuttgart zurückverlegt und dokumentierte trotz Fotografieverbot die Zerstörung von Stuttgart.

Gary Cooper in Untertürkheim

In den folgenden Jahren wurde er zum Dokumentarist der Nachkriegszeit. In der Ausstellung im Martin-Gropius-Bau kann man auch die beeindruckenden fotografischen Szenen aus dem Berlin vor und nach dem Mauerbau sehen. Und natürlich seine zum Teil legendären Portraits für das Time Magazine, die Picture Post, die ZEIT, die Stuttgarter Illustrierte, den Spiegel, den Stern, die Vogue und die Bunte.

1953 lichtete Hannes Kilian den Filmschauspieler Gary Cooper ab, der nach Untertürkheim gekommen war, um ein paar  Mercedese mit nach Amerika zu nehmen. Kilian fotografierte ihn, wie er nonchalant neben der Kühlerhaube seines schicken Mercedes 300 Cabriolet D lehnt. Es sind diese ungestellten, situativen Aufnahmen für die Hannes Kilian berühmt geworden ist.

Im Martin-Gropius-Bau kann man sich nun endlich mit etwa 320 schwarz-weiß-Fotografien aus den Jahren 1937–1987 sein eigenes Bild von Kilian machen.

  • Hannes Kilian – Fotografien, 4. April bis 29. Juni 2009
  • Sonderöffnungszeiten im Martin-Gropius-Bau: täglich | 10–20 Uhr, auch an Feiertagen
  • Eintritt: € 6,– | € 4,– ermäßigt

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