China – Vorreiter auf dem Erneuerbare-Energien-Markt?

Die Energiewende ist kein auf Deutschland beschränkter Prozess. Denn aufgrund zurückgehender Vorkommen an Öl, Erdgas und Kohle müssen sich überall auf der Welt Gedanken über die Zukunft der Energieversorgung gemacht werden. Mit den größten Wandel durchläuft in diesem Zusammenhang derzeit die Volksrepublik China.

Eine klare Änderung der Zielrichtung

Aufgrund des großen Wirtschaftswachstums vergrößert sich im Reich der Mitte der Energiebedarf weiterhin Jahr um Jahr. Hierzu trägt auch die fortschreitende Urbanisierung in China bei, welche ebenfalls zu einem erhöhten Strombedarf führt. Mindestens bis 2030 ist China diesbezüglich von der Energiegewinnung aus Kohle abhängig, welche das Rückgrat der Energiewirtschaft in der Volksrepublik bildet. Allerdings sind nicht nur weitere Kernkraftwerke in Planung sondern auch ein massiver Ausbau im Bereich der regenerativen Energien. Jährlich gibt China für die Weiterentwicklung auf diesem Gebiet über 50 Milliarden US-Dollar aus. Unter den geförderten Vorhaben befinden sich allerdings auch so umstrittene Projekte wie der Drei-Schluchten-Staudamm. Trotzdem weist der chinesische Weg klarer in die richtige Richtung als dies in Indien und anderen asiatischen Staaten der Fall ist.

Vom Solarboom profitieren

Das Wachstum in Sachen erneuerbarer Energien beschränkt sich in China allerdings nicht auf den heimischen Markt. Etwa die Hälfte der weltweit hergestellten Windturbinen stammt aus dem Reich der Mitte. Gleiches gilt in Sachen Solarmodule. Auch hier ist China mit weitem Abstand der größte und wichtigste Produzent. Gerade in den letzten Jahren hat sich auf diese Weise die Konkurrenzsituation für deutsche Hersteller von Photovoltaikanlagen drastisch verschärft. Privatleute profitieren dagegen von deutlich gefallenen Preisen. Doch auch wenn die Solarmodule und Windkraftanlagen vornehmlich für den Export bestimmt sind, werden durch die hierfür erforderlichen Fabriken die notwendigen Voraussetzungen für eine mittel- bis langfristige innerstaatliche Umstellung der Energiewirtschaft geschaffen.

Das Bewusstsein für Umwelt und saubere Energie wächst

Mit dem Wirtschaftswachstum und der Verstädterung wachsen in China sowohl die Ansprüche als auch die Umweltprobleme. Smog in den Innenstädten durch mehr Verkehrsaufkommen und die Verbrennung von Kohle zu Heizzwecken und die häufig auftretende Verschmutzung von Trinkwasser sind gesundheitliche Risiken, die die Volksrepublik in den Griff bekommen muss. Gleiches gilt für eine dauerhaft sichere Stromversorgung. Insofern ist eine verstärkte Nutzung regenerativer Energiequellen auch für China ohne denkbare Alternative.

Redaktionelle Anmerkung:

Sie interessieren sich für Themen, wie Strombedarf und erneuerbare Energien? Dann finden Sie auch weitere Informationen auf der Webseite von Erneuerbare Energie Fakten.

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