Wissenswertes zur EU- Abwasserrichtlinie

Wasser ist keine traditionelle Handelsware, sondern ein schützenswertes Gut, das besonders achtsam behandelt werden muss. Diese Einsicht machte Überlegungen seitens der Europäischen Union notwendig, wie der Schutz und die vernünftige Nutzung der Gewässer gewährleistet werden können. Wichtig sei es, sowohl die privaten als auch die gewerblichen Gewässernutzer zu integrieren, um zum Beispiel die Trink- und Brauchwasserversorgung sicherzustellen, die geregelte Reinigung der Abwässer zu gewährleisten und das ökologische Gleichgewicht zu erhalten bzw. soweit erforderlich wiederherzustellen.

Der Zweck der Abwasserrichtlinie im Detail

Die EU hat sich eingehend mit der Thematik beschäftigt und eine entsprechende Richtlinie veröffentlicht. Bis zum Jahr 2015 ist es das europaweite Ziel der europäischen Wasserrahmenrichtlinie,

  • die Verschlechterung des Gewässerzustandes abzuwenden, indem z. B. Abwässer ökologisch geklärt werden,
  • sämtliche Gewässer, wie Seen, Flüsse, Küsten- und Übergangsgewässer sowie das Grundwasser ökologisch wie chemisch in einen guten Zustand zu bringen,
  • mengenmäßig eine ausreichende Beschaffenheit des Grundwassers zu erreichen,
  • sogenannte „prioritäre“, also besonders gefährliche Stoffe, Schritt für Schritt zu reduzieren. Zu diesen gehören vor allem Schwermetalle, Pestizide sowie weitere organische Substanzen.

 

Welche speziellen Schritte unternimmt Deutschland zur Umsetzung der EU-Abwasserrichtlinie?

Mit der Abwasserabgabe schafft die Bundesregierung einen ökonomischen Anreiz dafür, die Abwassermenge so weit wie möglich zu reduzieren. Darüber hinaus schützt eine Reihe gesetzlicher Regelungen Gewässer vor schädlichen Stoffen und gewährleistet die Obhut der Gewässer als wichtigen Lebensraum. Straf- und haftungsrechtliche Tatbestände erlauben die Sanktionierung bei Gewässerverschmutzung und haben Schadensersatzzahlungen bei Umweltschäden zur Folge.

Ausblick

Nachhaltiger Gewässerschutz ist grenzüberschreitend. Mit der EU-Abwasserrichtlinie werden vor allem neue Impulse für den europaweiten Gewässerschutz bezweckt, die sich stärker an ökologischen Maßstäben ausrichten, dabei aber auch ökonomische Betrachtungen mehr in die Überlegungen einbinden. Das in der Bundesrepublik ohnehin vorhandene hohe Niveau hinsichtlich des Gewässerschutzes, wird durch die EU-Abwasserrichtlinie weiter erhöht. Europaweit bietet sie die einmalige Chance, alle Gewässer dieses Raumes wieder in einen gesunden ökologischen Zustand zu bringen. Sie gibt außerdem neue Impulse für die konsequente, ganzheitliche Betrachtung eines stärker an ökologischen Gesichtspunkten ausgerichteten Gewässerschutzes. Denn nur wenn eine länderübergreifende, einheitliche Umweltpolitik konsequent und kompromisslos verfolgt wird, kann es gelingen, die Natur so zu erhalten, dass die Erde auch für kommende Generationen einen Lebensraum bietet, der diese Bezeichnung wirklich verdient.

Foto von: Phototom – FotoliaSimilar Posts:

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