Videokunst im Museum Folkwang

Gleich zwei Ausstellungen zum Thema Videokunst zeigt das Museum Folkwang in Essen bis zum 1. August. Zum einen gibt es Exponate der hauseigenen Sammlung zu sehen, zum anderen wird ein Einblick in das Schaffen des Künstlers Wolf Kahlen unter dem Titel „Video Tapes 1969-2010“ eröffnet.

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Ein bisschen arg lyrisch kommt diese Ausstellung daher, wenn sie sich unter der Überschrift „Das im Entschwinden Erfasste“ präsentiert. Und doch trifft sie damit den Kern des Mediums, auf das sie sich konzentriert. Denn Videokunst hält nun einmal momentane Eindrücke fest, ohne den Fortlauf der Zeit damit anzuhalten (etwa im Gegensatz zur Fotografie). Was allgemein eher unbekannt ist: Das Museum Folkwang gehörte in den 70er Jahren selber zu den Pionieren des Mediums.

Der damalige Direktor Paul Vogt hatte ein Videostudio einrichten lassen, in dem sich junge Künstler ausprobieren konnten. Zudem waren Ausstellungen und ganze Videofestivals an der Tagesordnung – eine Tradition, an die man jetzt wieder anschließen will. Für die Zukunft sind deshalb regelmäßige thematische Screenings anvisiert, die unter dem Label „Video Folkwang“ neue Beiträge der Videokunst zeigen.

Der Sammlungsbestand des Museums umfasst rund 300 U-matic-Bänder und andere Trägermaterialien, die seit 2009 restauriert und digitalisiert werden. Da man die Exponate auch in Zukunft auf Röhrenfernsehern zeigen will, sucht man derzeit nach Spendern, die bereit sind, hochwertige und voll funktionsfähige Geräte zur Verfügung zu stellen.

Die aktuelle Ausstellung zeigt Arbeiten, die im hauseigenen Studio produziert wurden, sowie Klassiker und Neuerwerbungen, u.a. von Künstlern wie Kimsooja, Nam June Paik, Jean-Francois Guiton, Darren Almond, oder Jana Sterbak. Unabhängig davon gibt es eine umfangreiche Auswahl an Werken des Videokunstpioniers Wolf Kahlen zu sehen.

Museum Folkwang
Museumsplatz 1, 45128 Essen

Öffnungszeiten Sammlung
Di bis So, 10 bis 18 Uhr
Fr bis 22.30 Uhr

Eintrittspreise: regulär 5, ermäßigt 3,50 EuroSimilar Posts:

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