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Ich war noch niemals in New York – Musical in Hamburg

Hamburgs neues Musical im TUI-Operettenhaus erfreut sich großer Beliebtheit und lockt mit den Schlagern von Udo Jürgens.

Die drei Generationen umspannende Geschichte gibt sich zunächst als Boulevardstück, schlägt später aber leisere Töne an: Im Altenheim lernen sich Maria und Otto lieben und beschließen kurzerhand zu türmen, um per Schiffsreise nach New York zu reisen und dort unter der Freiheitsstatue zu heiraten. Marias Tochter, eine erfolgreiche Fernseh-Moderatorin und Ottos Sohn Axel nebst Sohnemann Florian begeben sich auf ihre Fährte, bis sie ihre Eltern auf einem Kreuzfahrtschiff finden. Das Ensemble wird abgerundet durch das schwule Pärchen Fred und Costa, die soeben aus ihrer gemeinsamen Wohnung geschmissen wurden.

Die etwas dünne Story wird zum Anlass genommen 22 Stücke von Udo Jürgens zu spielen, die mal mehr und mal weniger gelungen eingebaut werden. Fans seiner Musik werden definitiv auf ihre Kosten kommen, wenn die Hits „Siebzehn Jahr, blondes Haar“, „Merci Cherie“, „Mit 66 Jahren“ und natürlich das titelgebende „Ich war noch niemals in New York“ erklingen. An einigen Stellen erscheint die Musikauswahl etwas bemüht, zum Beispiel bei „Aber bitte mit Sahne“, an anderen treffen sie jedoch genau ins Schwarze. Fred und Costa fliegen die Herzen zu, wenn sie sehr passend „Ein ehrenwertes Haus“ und „Griechischer Wein“ intonieren.

Compilation-Musicals, wie auch das extrem erfolgreiche „Mamma Mia!“, das ebenfalls im Operettenhaus am Spielbudenplatz aufgeführt wurde, sind eine heikle Angelegenheit. Zu bereits bestehenden Liedern muss eine Geschichte erdacht werden, die möglichst zumindest in Ansätzen mit den Songs zu tun hat. Es liegt allerding in der Natur der Sache, dass dies nicht wirklich möglich ist: Jedes Lied erzählt seine eigene Geschichte in seinem eigenen Zusammenhang. Da muss das Buch des Musicals schon aussergewöhnlich clever sein, um wirklich überzeugen zu können. Es darf sich nicht auf der Popularität der Stücke oder des ursprünglichen Interpreten ausruhen.

Diese Gefahr besteht bei „Ich war noch niemals in New York“, auch wenn das Ensemble zu überzeugen weiß. Der Musik von Udo Jürgens tut dies indes keinen Abbruch und Fans werden so einen unterhaltsamen Abend erleben.Similar Posts: