Pixar-Ausstellung in der Bundeskunsthalle

Wer Animationsfilme, oder altmodischer „Zeichentrickfilme“, früher eher mit einem Kinderpublikum in Verbindung gebracht hat, geht unter Umständen heute selber für die nicht selten überraschend raffinierten Produktionen ins Kino. Einen großen Anteil daran haben die Pixar Animation Studios. Ihnen widmet die Bundeskunsthalle demnächst eine eigene Ausstellung.

Von klassischem „Zeichentrick“ kann bei Pixar allerdings keine Rede sein, denn die Filme aus dem Konzerngefüge von Disney entstehen ausschließlich am Computer. Überhaupt ist das heute längst gängige Praxis. Vor 1995 allerdings hätte eine derartige Entwicklung wohl eher niemand erwartet. Doch mit „Toy Story“, dem ersten rein computeranimierten abendfüllenden Spielfilm, änderte sich die Lage. Die lustige Geschichte um lebendige Spielzeuge wurde ein durchschlagender Erfolg.

Seitdem sind bis heute elf weitere Spielfilme unter dem Pixar-Logo entstanden, und keiner davon wurde zum Ladenhüter. Kassenschlager wie „Findet Nemo“, „Die Monster AG“, „Die Unglaublichen“, „Cars“ oder „Wall-E“ machten das Unternehmen zu einem der wichtigsten Player auf dem Markt. 26 Oscars, sieben Golden Globes und zahlreiche andere Branchenpreise sprechen neben den immensen Einspielergebnissen eine deutliche Sprache: Animationsfilme sind auch in Hollywood längst keine reine Kinderunterhaltung mehr. 2009 erhielten John Lasseter und sein Team auf dem Filmfest Venedig gar eine Goldene Palme für ihr Lebenswerk.

Zum 25-jährigen Bestehen des Studios zeigt die Bundeskunsthalle Bonn vom 6. Juli bis 6. Januar eine umfangreiche Ausstellung mit jeder Menge Zeichnungen, Papierarbeiten, Filmsequenzen, Dokumentarbeiträgen und Features, die einen Einblick in die Arbeitsweise von Pixar ermöglichen wollen.

Die Tatsache, dass am 2. August mit „Merida – Legende der Highlands“ der neueste Langfilm des Studios in Deutschland startet, wird vermutlich zur vermehrten Berichterstattung über die Ausstellung beitragen, sowie umgekehrt für zusätzliches Marketing sorgen. Wer sich das wohl ausgedacht hat?

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Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH
Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn

Öffnungszeiten:
Dienstag und Mittwoch 10 bis 21 Uhr
Donnerstag bis Sonntag 10 bis 19 Uhr

Eintrittspreise:
Reguläre Tageskarte 8, ermäßigt 5 EuroSimilar Posts:

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