Was tun, wenn die Stimme wegbleibt?

Berlin – Jeder kennt es von Konzerten, Besuchen im Fußballstadion oder langen Vorträgen: Übertreibt man es mit dem Sprechen, gibt die Stimme irgendwann auf. Man wird heiser, oder es kommt gar kein Ton mehr raus. Das ist in der Regel aber erstmal kein Grund für einen Arztbesuch.

Was das ist?

Die Stimme wird mit Hilfe der Stimmlippen gebildet, einem hoch komplexen Geflecht aus feiner Muskulatur, Schleimhäuten und anderem Gewebe. Sie werden in Schwingung versetzt und bewegen dadurch Luft, so dass im Resonanzraum – der Nase und ihren Nebenhöhlen – Töne entstehen. Schon die kleinste Störung bringt dieses System aus dem Gleichgewicht, erklärt Annekatrin Coordes, Oberärztin an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde an der Charité Universitätsmedizin Berlin.

Wurden die Stimmlippen zum Beispiel überstrapaziert, treten lokale Entzündungen auf. Die Stimme verändert sich. Etwas Ähnliches passiert bei Infekten oder wenn sich Knötchen an den Stimmlippen bilden.

Was also tun?

Die Stimme schonen. «Das heißt: Eine Zeit lang nicht sprechen», sagt Coordes. Inhalationen, die die Atemwege erwärmen und befeuchten, seien ebenfalls empfehlenswert. Hat man ansonsten keine Beschwerden, ist ein Arztbesuch erstmal nicht nötig. Bleibt die Heiserkeit allerdings länger als vier Wochen bestehen, sollten Betroffene einen HNO-Arzt konsultieren, rät Coordes. «In dem Fall ist es sinnvoll, zu schauen, ob sich Veränderungen an den Stimmlippen gebildet haben.» Auch ein Tumor könnte hinter lang anhaltenden Beschwerden stecken.

Fotocredits: Rolf Vennenbernd
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