Warum sich der Geist in der Natur erholt

Wien – Ein Blick in die Outdoorgeschäfte offenbart es: Wandern liegt im Trend. Heute deutlich mehr Menschen in Städten als früher, aber gerade sie zieht es in ihrer Freizeit raus in die Natur. Zu Recht, wie eine ganze Reihe von Studien zeigt.

«Der Geist erholt sich am besten im Grünen», sagt Renate Cervinka. Die Umwelt-Gesundheitspsychologin forscht unter anderem an der Medizinischen Universität Wien seit Jahrzehnten über den Einfluss der Natur auf den Menschen.

Warum das so ist? Cervinka erklärt es so: In seinem Alltag muss sich der Mensch permanent auf irgendetwas konzentrieren und gleichzeitig Störendes – etwa das Vibrieren des Handys oder Aufploppen einer E-Mail – ausblenden. Beides ermüdet den Geist.

Die Natur bietet eine Art Gegenwelt, und zwar eine, die dem Menschen viel eher entspricht als das städtische Umfeld. «Der Mensch ist eigentlich an das Tempo angepasst, das die Natur vorgibt.» Außerdem prasseln etwa im Wald oder am Meer wesentlich weniger Reize auf den Menschen ein als in einer Großstadt.

Aufs Land ziehen muss man deshalb nicht gleich. Aber wer sich in seiner Freizeit in der Natur aufhält, ist hinterher wieder leistungsfähiger. Das sei durch Studien gut belegt, sagt Cervinka. Voraussetzung ist aber natürlich, dass der Geist abschalten darf. Mit dem Smartphone am Gebirgsbach zu sitzen ist deutlich weniger erholsam.

Fotocredits: Jens Wolf
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(dpa)