Frühjahrsmüdigkeit frühzeitig bekämpfen

Regensburg – Sie macht lange Arbeitstage zur Tortur – und die Autofahrt nach Hause oft richtig gefährlich. Wer unter Frühjahrsmüdigkeit leidet, sollte deshalb rechtzeitig etwas dagegen tun.

«Wir haben das alle, jeder Mensch reagiert aber unterschiedlich stark darauf», sagt Jürgen Zulley, Professor für Biologische Psychologie an der Universität Regensburg. Kurzfristig helfen zwar die üblichen Wachmacher wie Kaffee und frische Luft während der Fahrt. Effektiver ist es aber, die Frühjahrsmüdigkeit nachhaltig zu bekämpfen – und zwar vom ersten warmen Tag an.

Frühjahrsmüdigkeit ist trotz des Namens keine Frage der Jahreszeit, sondern der Temperatur. «Das ist das Resultat eines Umstellungsprozesses des Organismus auf die warme Jahreszeit», sagt Zulley. Denn der Körper habe sich den Winter über an die Kälte gewöhnt. «Wenn die Temperatur nun für einige Tage ansteigt, reagiert der Körper mit einer Erweiterung der Blutgefäße – und damit sackt der Blutdruck vorübergehend ab.» Die Folge: Müdigkeit und Abgeschlagenheit.

Dazu gibt es vermutlich weitere Gründe für die Frühjahrsmüdigkeit, so Zulley. Die meisten Menschen schlafen zum Beispiel weniger, wenn die Tage wieder länger werden. «Gleichzeitig steckt uns das Müdemacher-Hormon Melatonin aus dem Winter aber noch in den Knochen.»

Besonders betroffen von Frühjahrsmüdigkeit sind wetterfühlige Menschen und solche mit niedrigem Blutdruck – Frauen also eher als Männer und Ältere eher als Jüngere. Vor allem diese Menschen sollten das große Gähnen im Frühjahr rechtzeitig bekämpfen, am besten mit Bewegung.

«Bei körperlich fitten Menschen ist Frühjahrsmüdigkeit nicht so schlimm», sagt Zulley. Noch besser: draußen Sport machen. Das hat gleich zwei Vorteile. Erstens beschleunigt warme, frische Luft den Anpassungsprozess. Und zweitens unterdrückt Tageslicht das Müdemacher-Hormon Melatonin.

Fotocredits: Christin Klose
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(dpa)