Wie man sich in großen Skigebieten orientiert

Planegg/Ischgl – In den nordamerikanischen Skigebieten gibt es Ehrenamtliche, die an den Bergstationen der Bahnen stehen und Wintersportlern Tipps geben. Zum Wetter, zur Schneesituation. In den Alpen sucht man diese Gastgeber vergebens.

Dort müssen sich Skifahrer und Snowboarder selbst zurechtfinden. Das ist nicht so leicht. Denn der Trend geht zu immer größeren Skiverbünden, wie zum Beispiel Ski amadé im Salzburger Land: fünf Regionen, 25 Skiorte, 270 Lift- und Seilbahnanlagen, 760 Pistenkilometer. Wie schafft man es da, sicher wieder dort anzukommen, wo man losgefahren ist?

Gute Vorbereitung

Einfach in den Lift steigen und los? Schlechte Idee. «Man sollte schon daheim einen Blick auf die Homepage des Skigebiets werfen oder sich die App herunterladen», rät Andreas König, Sicherheitsexperte beim Deutschen Skiverband. Spätestens an der Talstation wartet dann ein Pistenplan, der in die Jackentasche gehört. «Viele Apps haben inzwischen eine Ortungsfunktion, die den Skifahrern genau anzeigt, wo sie sich befinden», sagt Hannes Parth, Vorstand der Silvrettaseilbahn AG. Voraussetzung ist, dass das Handy Empfang hat.

Markante Punkte suchen

Auffällige Punkte helfen – vor allem bei schlechtem Wetter. «Gute Orientierungspunkte sind markante Bergstationen oder Hütten», sagt Reinhard Wieser, einer der Geschäftsführer der Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau Bergbahnen. So seien alle Zubringergondelbahnen vom Tal schon von weitem gut erkennbar und unterscheiden sich von der Farbe oder dem Typ der Bahn recht gut. «Auch herausragende Berggipfel oder Bergrestaurants sind gute Orientierungshilfen», ergänzt Christoph Eisinger, Geschäftsführer von Ski amadé.

Auf die Beschilderung achten

An nahezu allen neuralgischen Punkten, also immer bei den Bergstationen der großen Bahnen, gibt es Panoramatafeln. Sie zeigen die Pisten inklusive Schwierigkeitsgrad und Nummer. «Darauf ist auch vermerkt, welche Pisten geöffnet sind und welche Lifte fahren», sagt König. Entlang der Pisten sind in allen Gebieten in regelmäßigen Abständen Schilder aufgestellt, die den Wintersportlern zeigen, dass sie weiterhin auf dem richtigen Weg sind.

Die Zeit realistisch einteilen

«So lange man zu einem Ziel gebraucht hat, braucht man auch wieder zurück», sagt König. Mindestens. Besser ist es sogar, einen größeren Zeitpuffer einzuplanen – denn Lifte können voll sein, und das Wetter kann sich verschlechtern. Außerdem sollte man darauf achten, dass zum Ende des Skitages keine steile schwarze Piste mehr auf dem Weg liegt, womöglich eisig und im Schatten. «Das macht keinen Spaß mehr.»

Rechtzeitig Bescheid geben

Wenn man merkt, dass man es nicht rechtzeitig zum benötigten Lift schafft, sollte man bei nächster Gelegenheit mit dem Liftpersonal Kontakt aufnehmen, rät König. «Das sind nette Leute, die können den Verantwortlichen am nächsten Lift Bescheid geben.» Wenn man auf der falschen Seite des Berges hinuntergefahren ist oder sich im falschen Teil des Skigebietes befindet, kann man eventuell mit dem Pistengerät wieder hochfahren. Und wer an einer falschen Talstation steht, muss auf einen Shuttlebus hoffen oder ein Taxi nehmen.

Fotocredits: Florian Schuh,TVB Paznaun – Ischgl,Ski amadé
(dpa/tmn)

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(dpa)