So schaffen Kinder den Schulweg alleine

Köln – Damit Kinder sicher zur Schule kommen, müssen Eltern den Weg mit ihnen rechtzeitig vor Schulbeginn trainieren. So gewöhnen sie sich an feste Abläufe.

«Das gilt vor allem für Schulanfänger», sagt Verkehrsexperte Hans-Ulrich Sander vom Tüv Rheinland. Generell rät er, sich bei der Kommune über den richtigen Schulwegplan zu informieren.

Um Gefahren richtig erkennen und dem Kind erklären zu können, sollten Eltern auch mal die Position des Kindes einnehmen, etwa in die Hocke gehen. Häufig verleite Zeitdruck dazu, Regeln zu brechen. So sei ein Zeitplan wichtig, der Luft lässt für ein Frühstück in Ruhe und einen Weg ohne Druck und Hast.

«Beim vierten oder fünften Mal überlasse ich das Kind immer mehr sich selbst und beobachte, wie es sich verhält», sagt Sander. Wenn das sicher ohne nötige Eingriffe funktioniert, könne das Kind alleine gehen. Das fördere die Selbstständigkeit. In regelmäßigen Abständen kontrollieren die Eltern, ob sich der Nachwuchs an das Gelernte hält.

Ein festes Alter, ab dem Kinder alleine gehen können, gibt es nicht. Das sei individuell verschieden und orientiere sich am jeweiligen Fortschritt. Bei einem Schulwechsel im Alter von zehn, elf Jahren sollten Eltern den neuen Weg ein, zwei Mal mit den Kindern abgehen.

«Genauso falsch wie das Kind auf sich alleine gestellt zu lassen, ist, das Kind jeden Tag mit dem Auto vor der Schultür abzusetzen und es dort nach Schulschluss wieder abzuholen», sagt Sander. Denn das macht die Kinder unselbstständig. Ein 15 bis 20 Minuten langer Weg sei nach Übung auch für kleinere Kinder zu bewältigen.

«Ansonsten ist es immer besser, den Schulweg auch mit den Öffentlichen zu üben.» Falls die nicht gut ausgebaut sind, fehlen oder der Schulweg zu lang ist, suchen sich Eltern mit dem Auto einen sicheren Halteplatz in einiger Entfernung zum Schuleingang. «Wenigstens können die Kinder dann die letzten 200 bis 300 Meter zu Fuß gehen.»

Fotocredits: Silvia Marks
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(dpa)