Bonner Weihnachtscircus 2012

Vor dem Hintergrund multimedialer Dauerberieselung muss einem das Schaustellergewerbe wie ein Relikt längst vergangener Zeiten erscheinen. Umso mehr haben Zirkusveranstaltungen ihren guten Platz vor allem in den Wochen vor Jahresende, wenn der Besinnlichkeitsfaktor ansteigt und archaische Traditionen im Alltag Einzug halten. Kein Wunder also, dass sich der Bonner Weihnachtscircus seit mittlerweile sechs Jahren über wachsenden Zuspruch freuen kann.

Als Manuel Fischer 2007 seinen ersten eigenen Zirkus nach Bonn brachte, waren die Verhältnisse noch eher bescheiden. Die violetten Zeltanlagen hatte er gebraucht von James Sperlichs „Da Capo“ übernommen, ein Holzgradin dazugemietet, sowie ein kleines Kassenhäuschen installiert. Das bot zwar wenig Glamour, für die Besucher war es aber ein echter Gewinn.

Bonn selber hatte zu diesem Zeitpunkt längst keinen eigenen Zirkusplatz mehr. Fischers Großvater hatte noch die einst fest etablierte Location an der britischen Botschaft bespielt, doch sein Enkel musste sich anders behelfen und bezog eine Außenfläche am Sportpark Nord. Zentral gelegen war das nicht gerade, doch die Stätte erfüllte ihren Zweck.

Im vergangenen Jahr zog der stattlich gewachsene Weihnachtscircus dann auf den Vorplatz der Beethovenhalle, nur fünf Minuten Fußweg von der innerstädtischen Einkaufszone entfernt. Ein festlich dekorierter und merklich angewachsener Zeltpalast, stimmungsvoll geschmückte Christbäume und nostalgische Zirkuswagen sorgten für ein Ambiente, das sich sehen lassen konnte.

Die Location ist auch 2012 wieder dieselbe und das Programm noch eine Spur glamouröser. Fischer kennt sich aus und sucht sich seine Acts über das Jahr hinweg auf den großen europäischen Zirkusfestivals. Vielfach preisgekrönte Ensembles wie etwa die Toni Alexis Family, ausgezeichnet mit dem „Premio Nacional de Circo“ des spanischen Kulturministeriums, vielversprechende Newcomer wie der polnische Zauberer und Papageien-Trainer Piotr Panasiuk Elidor, sowie vielgestaltige Dressuren, Akrobatik und Comedy sorgen für ein buntes Programm.

Erstmals Teil des Programms ist die aus Tschechien stammende Helena Polach, die mit ihrer ungewöhnlichen Fussball-Jonglage bereits im Rahmen der RTL-Castingshow „Das Supertalent“ zu sehen war und dieses Jahr zu den Hauptattraktionen zählt. Sehenswert soll auch die neue, in Italien gebaute Zeltanlage sein, die mit 13 Metern Höhe lediglich durch vier Hauptmasten getragen wird und so störende Zusatzstangen vermeidet.

Karten für alle Veranstaltungen des Bonner Weihnachtscircus zwischen dem 20. Dezember und 6. Januar gibt es ab dem 1. Oktober zu kaufen.Similar Posts:

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