Romy Schneider in der Bundeskunsthalle

Kaum eine deutschsprachige Schauspielerin konnte schon zu Lebzeiten einen vergleichbar legendären Status erlangen wie Romy Schneider. Sie selber hat davon vermutlich am wenigsten profitiert, und umso mehr gehört sie zu den tragischen Figuren der Filmgeschichte. Ab dem 6. April beschäftigt sich eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle mit der Frau, die das Image der „Sissi“ in Deutschland nie ganz losgeworden ist.

Segen und Fluch gleichermaßen war die Rolle der österreichischen Kaiserin, mit der Romy Schneider ihre Karriere begann. Bis heute gehören die drei 1956 und ’57 entstandenen Produktionen zu den meistwiederholten Filmen im deutschen Fernsehen. Einer weiteren Fortsetzung verweigerte sich die Schauspielerin damals allerdings und verkörperte die Figur erst 1972 wieder, dann jedoch unter anderen Vorzeichen.

Da hatte es sich die Schauspielerin aber auch längst mit dem deutschen Publikum verscherzt, das einfach nicht akzeptiere wollte, dass ihre „Sissi“ jetzt fast nur noch in Frankreich drehte und dort neben Stars wie Alain Delon und Michel Piccoli vor allem zwiespältige Figuren spielte. Zwischendurch gab es einen kurzen Ausflug nach Hollywood, der allerdings lediglich belegte, dass sie dort rein gar nichts verloren hatte.

Vom 6. April bis zum 24. Juni zeigt die Bonner Bundeskunsthalle in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinemathek eine umfangreiche Ausstellung über die Schauspielerin. Zu sehen gibt es neben jeder Menge Fotos auch Plakate, Kostüme, Briefe, Fanartikel und anderes mehr. Spezielle Medieninstallationen erforschen das Verhältnis von öffentlicher Wahrnehmung und Selbstinszenierung. Zuvor ist die Ausstellung noch bis zum 14. März im Goethe Institut Paris zu sehen.

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Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH
Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn

Öffnungszeiten:
Dienstag und Mittwoch 10 bis 21 Uhr
Donnerstag bis Sonntag 10 bis 19 Uhr

Eintrittspreise:
Reguläre Tageskarte 8, ermäßigt 5 EuroSimilar Posts:

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