Napoleon-Ausstellung in der Bundeskunsthalle

Bei seinem ersten Besuch in Bonn fiel Napoleon kopfüber vom Pferd. Ob es ihm wohl gefallen hätte, 200 Jahre später ausgerechnet in dieser Stadt eine umfangreiche Ausstellung gewidmet zu bekommen? Die Bundeskunsthalle zeigt „Napoleon und Europa“ bis zum 25. April 2011 in Kooperation mit dem Musée de l’Armée.

Ursprünglich hatte Beethoven seine 3. Symphonie dem großen Korsen widmen wollen. Doch nachdem dieser sich mal eben selber die französische Kaiserkrone aufgesetzt hatte, war die Bewunderung dahin: „Also ist Napoleon auch nur ein gewöhnlicher Mensch! Nun wird er nur für seinen Ehrgeiz leben und ein Tyrann werden“ – womit der berühmteste Sohn Bonns recht behalten sollte.

Zwiegespalten ist das Napoleon-Bild von jeher gewesen, und die Ausstellung in der Bundeskunsthalle will die unterschiedlichen Sichtweisen zeigen, mit denen Künstler zum größten europäischen Imperialisten seit Julius Cäsar auf- oder herabblickten. Seit seinem Italienfeldzug trug er die Aura des Unbesiegbaren mit sich herum, und das machte ihn schnell zum lebenden Mythos.

Unter dem etwas ungelenken, aber programmatischen Titel „Napoleon und Europa. Traum und Trauma“ lässt sich in differenzierter Form das breite Spektrum von hymnischer Verehrung bis zu völliger Ablehnung erkunden. In 12 thematische Kapitel unterteilt, wird das Phänomen Bonaparte vielgestaltig ausgeleuchtet.

Das umfangreiche Rahmenprogramm umfasst Lesungen, Kunstgespräche, Workshops, Führungen, Konzerte, Filmvorführungen und anderes mehr. Zudem erscheint ein 368-seitiger Katalog mit 450 Farbabbildungen zum Museumspreis von 32 Euro.

Kunst- und Ausstellungshalle
Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn

Öffnungszeiten:
Dienstag und Mittwoch 10 bis 21 Uhr
Donnerstag bis Sonntag 10 bis 19 Uhr

Eintrittspreise:
Tageskarte regulär 8, ermäßigt 5 EuroSimilar Posts: