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Nachtstücke – Ausstellung mit Fotografien von Michael Schnabel

Licht ist das zentrale Mittel des Fotografen. Michael Schnabel macht sich diese Tatsache zunutze, indem er weitestgehend darauf verzichtet. Seine Fotografien sind Studien des Nichtsichtbaren, und das machte ihn 2004 zu einem echten Erneuerer seiner Zunft. Eine Ausstellung in Wiesbaden erlaubt nun bis zum 27. Februar 2010 einen Einblick in seine Kunst der Dunkelheit.

„Stille Berge“ nannte Michael Schnabel eine Werkserie von 2003, und sie zeigte genau das, was ihr Titel versprach. Der Unterschied zur traditionellen Landschaftsfotografie hätte jedoch nicht bestechender sein können. Die westeuropäischen Bergmassive, die es dort zu sehen gab, waren nämlich nicht von Licht, sondern fast vollständig von Dunkelheit bestimmt. Der bewußte Verzicht auf das zentrale Mittel des Fotografen eröffnete eine neue Perspektive auf ein millionenfach abgebildetes Motiv.

Schnabels Herangehensweise wurde seitdem vielfach kopiert. Dabei stellt das Genre der „Nachtstücke“ nicht einmal eine originäre Erfindung dar. Die Radikalität des Ansatzes ist dem Stuttgarter jedoch eigen und löste deshalb eine umfangreiche Nachfolgerschaft aus. Mit den Serien „Wasser“ und „Museen“ bestätigte er in den Folgejahren das große Potential, das seine Dunkelstudien in sich tragen. Der Gedanke, Orten, die gerade erst durch das Sehen funktionieren, das Licht zu entziehen, ist durchaus verblüffend.

Die Galerie photonet in Wiesbaden zeigt in der Ausstellung „Nachtstücke | Museen“ eine Auswahl von Schnabels monochromen Restlichtbildern. 2011 wird es dann im Museum Hagen erstmals eine umfassende Werkschau des Fotografen zu sehen geben.

photonet, Taunusstraße 43, 65183 Wiesbaden

Öffnungszeiten:
Di ­ Fr 13.00 bis18.00 Uhr
Sa 13.00 bis 16.00 Uhr und nach Vereinbarung

(Abbildung: Michael Schnabel, Senckenberg-Museum II | Bildnachweis: the artist and photonet galerie)Similar Posts:

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