Candy Girls- die 1. Internet-Soap auf My Space

Hot, Cool & Bitchy – So zeigen sich seit dem 19. Mai die 4 Candy Girls: Kira, Soffy, Clementine und Lola auf einer eigens für die Soap erstellten My Space Seite. Sie sind jung, sexy und leben in Berlin. Ihr gemeinsamer Lebensmittelpunkt ist der Club 103 in Kreuzberg. Da arbeiten sie und hängen rum. Jede von ihnen bedient einen gewissen Typus, ob naiv/unschuldig oder tough und rotzig. Die Episoden sind nie länger als fünf Minunten und handeln vom Nachtleben, Stress in der Liebe, Drogen, Sex und dem ganz normalen Wahnsinn. Das alles ist eigens für das Internet konzipiert und produziert worden. Diese „Webisode“, wie sie in den USA genannt werden, haben das Ziel vor allem die Internetaffine Jugend anzusprechen und dabei spielt vor allem die Interaktivität bei My Space eine große Rolle.

Jede der Schauspielerinnen hat ein eigenes Profil und kann mit ihren Fans oder Kriktikern direkt kommunitieren. Für die Regisseurin Miriam Dehne bedeutete dieses Format allerdings eine besondere filmische Herausforderung. Sie muss innerhalb von sehr kurzer Zeit, Geschichten entwickeln und den Charaktären Raum für ihre Darstellung geben. Ihr war es wichtig „in Sprache und Ästhetik an der Lebenswirklichkeit junger Menschen“ dran zu sein. Unterstützend sind dabei die harten und schnellen Schnitte, unterlegt von Electro-Beats oder den wunderbaren melancholischen Songs von Kat Frankie. Die Musik verhilft dazu, einen in den Rausch der Nacht und den dazugehörigen Blues am Tag zu versetzen. Das wirkt durchaus gelungen. Wenn die Mädchen am hellichten Tag zusammen in das große Matrazenlager fallen, wirre und absurde Gespräche führen, dabei albern und aggressiv sind, erinnert das durchaus an die Stimmung während und nach der ein oder anderen durchgemachten Nacht.

Allerdings wird der Internet-Soap nicht nur Gutes nachgesagt. Ihre Kritiker, in der Regel sind das die My Space Nutzer selbst, halten die Aufmachung des Formats für billig und die Mädchen für oberflächlich. Sogar die Ausdrucksform findet keine Freunde. Zu pornografisch und prollig…es entbehrt jedoch nicht einer gewissen Komik, dass ausgerechnet die 7. Folge mit dem Gastauftritt von Lady Bitch Ray aufgrund zu obszöner Ausdrücke von My Space gesperrt worden ist. Ob sich die Candy Girls als Gegenentwurf zu den Ladies von Sex & the City eignen bleibt abzuwarten. Zumindest droht der Stoff für ein kurzweiliges Online-Amusement nicht auszugehen.Similar Posts:

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