Salome von Richard Strauss an der Komischen Oper Berlin

Salome ist ein Musikdrama von Richard Strauss nach der gleichnamigen Dichtung von Oscar Wilde. In der Inszenierung von Thilo Reinhardt wird Salome ab April 2011 an der Komischen Oper Berlin zu bestaunen sein.

Die Salome in der Komischen Oper Berlin wird unter Garantie eine ganz andere sein, als diejenige, die im Jahre 1905 in der Dresdner Semperoper uraufgeführt wurde. Schließlich ist die Komische Oper für ihre modernen, zeitweise ironisch angehauchten, erfrischend witzigen Inszenierungen bekannt. Dass auch die Salome dort nicht im traditionellen Gewand erscheinen wird, ist zu erahnen.

Salome, Strauss und die Tradition der Oper

Aber was ist eigentlich traditionell? Und war die Urfassung der Salome von Richard Strauss überhaupt jemals als traditionell zu bezeichnen? Wenn man von der Tradition der Nummernoper ausgeht, muss man dies mit Sicherheit verneinen. Diese wurden in 3 oder 4 Akte unterteilt, innerhalb derer die einzelnen Musiknummern voneinander unterscheidbar waren. Das Musikdrama, das Richard Strauss prägte ist allerdings weder in Nummern unterteilt noch besteht es aus mehreren Akten. Es genügt sich selbst und kommt mit einem einzigen Akt aus.

Wenn Strauss und Wagner auch nicht immer einer Meinung gewesen sein mögen, das Ideal des Gesamtkunstwerkes verfolgten beide, mehr oder weniger stringend. Nicht die Gesangskünste der Akteure in Form von Kolloraturen sollten im Mittelpunkt stehen, vielmehr sollte eine Einheit aus Dichtung, Musik und szenischer Darstellung geschaffen werden. Genau das ist es auch, was Strauss mit der Salome erschaffen hat: ein Gesamtkunstwerk.

Oscar Wilde & Richard Strauss

Der eigentlich biblische Salome-Stoff wurde schon 1891 im Drama von Oscar Wilde derart ins Vulgäre, Düstere gezogen, dass er nicht einmal einen Verleger dafür begeistern konnte. Auch Strauss‘ Musikdrama musste sich den Kritikern stellen und wurde erneut als Provokation empfunden. Vor allem der Tanz der Sieben Schleier sorgte für Empörung bei den Kirchenvätern.

Salome an der Komischen Oper

Dass sich gerade die Komische Oper Berlin an einen solch umstrittenen Opernstoff heran wagt, scheint weniger verwunderlich. Schließlich ist gerade sie für ihre provokanten Inszenierungen bekannt. Wir dürfen gespannt sein auf ein Feuerwerk der Obszönitäten, das unter der Leitung von Alexander Vedernikov ein kulturelles Schmankerl zu werden verspricht.Similar Posts:

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